Frau Dr.
Wessel absolvierte 1938 ihr Abitur am Gymnasium, der damaligen
Friedrichsschule. Sie besuchte zuvor das Lyzeum, welches jedoch aufgelöst
wurde. Somit zogen die Mädchen in die Friedrichsschule ein und hatten
fortan gemeinsam mit den Jungen Unterricht.
Einige
Schüler haben die Schule nicht bis zum Abitur besucht. Das lag teils am
Berufsziel oder an den Leistungen, teils aber auch an der finanziellen
Lage der Elternhäuser.
Wir hörten
u.a. Erzählungen über ihre Lehrer und aus dem Unterricht. Im Großen und
Ganzen glichen die Fächer von damals denen von heute. Gelernt wurde viel.
Es gab viele sehr gute Lehrer. Aber auch das Krisenmanagement von Schülern
war Thema, das Spicken.
Der
Machtwechsel 1933 war ein weiteres und sehr trauriges Gesprächsthema. Wir
erfuhren von jüdischen Klassenkameraden, die damals aus Deutschland
geflohen waren und seitdem im Ausland lebten. Der Unterrichtsstoff und das
Klima änderte sich in der Zeit, wo sie unsere Schule besuchte und Adolf
Hitler an der Macht war. Deutlich wurde das im Fach Biologie, in dem auch
Rassenkunde gelehrt wurde. Sport wurde ein sehr wichtiges Fach. Sonnabends
wurde nationalpolitischer Unterricht abgehalten.
Über das
Schulgebäude erhielten wir viele Informationen. Uns wurde ein Bild vom
alten Gymnasium gegeben. Zu sehen sind die alten Schulbänke und die alten
Tafeln. Es lagen uns Fotos zu noch anderen Teilen der Schule vor, was wir
sehr interessant fanden. Wir erfuhren auch, dass ein weiterer Zeitzeuge
der Familie in den 20er Jahren sah, wie das Foucaultsche Pendel im
Gebrauch war.
Wir fanden
dieses Gespräch sehr bewegend wie anregend und danken Frau Dr. Wessel für
das äußerst informative Interview.
Autorin:
Jennifer Ziegler
AG
Schulgeschichte